Ihr Geflügelhof im Westerwald

Das Ei

Sie haben etwas Mystisches an sich und keines gleicht dem anderen. Schon vor über 3000 Jahren setzten Chinesen und Ägypter auf ihre Heilwirkung und auch Hildegard von Bingen empfahl sie als Stärkungsmittel. In allen Kulturen hält sich hartnäckig die Vorstellung, sie förderten Potenz und Fruchtbarkeit


Wachteleier sind klein, bunt, lecker und gesund. In der Gourmet-Küche haben sie längst ihren Platz, doch die niedlichen Dinger erobern immer mehr auch die "normale" Küche - in erster Linie wegen ihrer ausgesprochen dekorativen Erscheinung, denn keine Färbung, kein Muster gleicht sich. Die wenigsten allerdings wissen, dass Wachteleier ein wahrer Jungbrunnen sind. Sie machen vital, sorgen für Wohlbefinden, sind gut für die Haut und das Immunsystem.

 

Ein Wachtelei wiegt etwa 9 bis 12 g; 5 bis 6 Wachteleier entsprechen also einem mittelgroßen Hühnerei von 53 bis 63 g Masse. Die Nährstoffzusammensetzung ähnelt der des Hühnereis, wobei der Vitamin- und Mineralstoffgehalt allerdings höher ist als bei Hühnereiern. Wertvoll vor allem ist der relativ hohe Gehalt an B-Vitaminen sowie an Eisen und Zink. Die meisten Hühnereiweiß-Allergiker haben tatsächlich mit Wachteleiern keine Probleme. Falsch ist allerdings die Annahme, das Dotter der Wachteleier sei cholesterinfrei, es hat lediglich reichlich 15 Prozent weniger Cholesterin.



Klein, gehaltvoll und begehrt

 

Die Wachteleier begeistern schon seit Jahrhunderten die Menschen. Zur Heilwirkung kommt ihr individuelles Aussehen und ihr vorzüglicher Geschmack hinzu. Schon vor 3000 Jahren erforschte der chinesische Pharmakologe Li-Shi Chen, welche Leiden mit Hilfe von Wachteleiern gelindert oder geheilt werden können. Im alten Ägypten war man von der Wirkung der Wachteleier derart begeistert, dass sich die Wachtel als Schriftzeichen für die Laute W und U in den Hieroglyphen wiederfindet. Im Mittelalter empfahl Hildegard von Bingen die Verwendung von Wachteleiern zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte.

 

 

Beschreibung: Das Artefakt aus dem Louvre zeigt die Wachtel als ägyptische Hieroglyphe.

Das Artefakt aus dem Louvre zeigt die Wachtel als ägyptische Hieroglyphe.(Foto: Guillaume Blanchard, cc-by-sa)

 

Der medizinische Wert der Wachteleier ist allerdings wissenschaftlich nicht bestätigt - jedoch wird er auch nicht verneint. Hartnäckig hält sich auch die Meinung, Wachteleier würden die Potenz des Mannes und die Fruchtbarkeit der Frau stärken. Perser, Römer und Türken setzten Wachteleier als "Geheimwaffe" gegen sexuelle Schwäche und Unlust ein. Selbst für eine zarte und faltenfreie Haut sollen die Eierchen sorgen, jedenfalls ließen die Frauen an den Kaiserhöfen in Japan und China, die Gattinnen der indischen Mogule und der persischen Khane Schönheitsmasken und -packungen aus rohen Eiern sowie Puder aus getrockneten und gemahlenen Eiern nebst Schale herstellen. Dazu kam, dass die Eier fast täglich auf dem Speisezettel standen.

 

Auf artgerechte Haltung achten

Heutzutage bietet jeder gut sortierte Supermarkt Packungen mit Wachteleiern an, häufig sind es Importe aus den zahlreichen Wachtelfarmen in Frankreich und Italien. Beim Kauf sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Eier zumeist aus Zuchten in Batteriekäfigen stammen. Genau wie bei Hühnern ist das keine artgerechte Haltung, sondern Tierquälerei. Zum natürlichen Verhalten der Wachteln gehören Scharren und Picken und das Baden im Staub. Will man also Eier von gesund aufgewachsenen Wachteln kaufen, sollte man sich lieber an Wachtelzüchter in Deutschland wenden, die auf Käfighaltung verzichten und ihre Wachteln in Gehegen oder Volieren wachsen und legen lassen.

Wachteln sind die kleinsten Vertreter der Familie der Hühnervögel. Es gibt von ihnen weltweit rund 40 verschiedene Arten. Durch intensive Landwirtschaft in den 60er Jahren und die Jagd ist der Wildbestand an Wachteln in vielen europäischen Ländern zurückgegangen, wird aber als nicht gefährdet eingestuft. In Deutschland hat die Wachtel ganzjährig Schonzeit. Von Bedeutung für die Küche sind also nur die domestizierte Form der sogenannten Japanwachtel und ihre Eier. Versuche der Domestizierung der einheimischen wilden Wachtel blieben erfolglos.

Generell können Wachteleier wie Hühnereier verwendet werden. Hartgekocht, geschält und halbiert verschönern sie Salate, bunte Platten und belegte Brote. Ein Wachtelspiegelei-Trio schmeckt nicht nur gut, sondern ist auf dem Frühstücksteller auch sehr hübsch anzusehen. Hartgekocht und ungeschält sind Wachteleier wegen ihrer unterschiedlichen Musterung gerade zu Ostern auch eine beliebte Tisch-Dekoration. Geschmacklich sind Wachteleier intensiver als Hühnereier; das hartgekochte Dotter erscheint nicht so staubtrocken wie das von Hühnereiern.

 


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